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Psychotherapie, Trauma- und Gestalttherapie, Hypnose, Ego-State-Therapie, Coaching,
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Was passiert, wenn wir anderen die Macht über unsere Gefühle geben:
Wenn wir anderen die Macht über unsere Gefühle geben, hat das tiefgreifende und oft negative Auswirkungen auf unser Leben und unser Wohlbefinden.
Folgen:
Verlust der inneren Kontrolle und Autonomie:
Abhängigkeit von äußerer Bestätigung. Unsere Stimmung und unser Selbstwertgefühl hängen davon ab, wie andere uns behandeln, was sie sagen oder tun. Wir sind ständig auf der Suche nach äußerer Bestätigung und Anerkennung.
Reaktivität statt Agieren:
Wir reagieren auf die Handlungen anderer, anstatt unsere eigenen Emotionen bewusst zu steuern und auszuwählen, wie wir uns fühlen möchten. Wir werden zum Objekt der Launen und Handlungen anderer.
Gefühl der Hilflosigkeit:
Wenn unsere Gefühle von anderen bestimmt werden, fühlen wir uns machtlos, unsere eigene innere Welt zu gestalten und zu beeinflussen. Es fühlt sich an, keine eigene Wahl zu haben.
Erhöhte Anfälligkeit für negative Emotionen:
Leichtere Verletzbarkeit: Kritik, Ablehnung oder negative Bemerkungen anderer können uns unverhältnismäßig stark treffen und tiefe emotionale Wunden hinterlassen.
Häufigere negative Gefühle:
Wir erleben häufiger Ärger, Frustration, Traurigkeit, Angst oder Scham, da diese Emotionen durch das Verhalten anderer ausgelöst werden können.
Geringere Widerstandsfähigkeit:
Wir haben weniger innere Ressourcen, um mit schwierigen Situationen oder negativen Interaktionen umzugehen, da unsere emotionale Stabilität von äußeren Faktoren abhängt.
Beeinträchtigung von Beziehungen:
Häufige Konflikte und Missverständnisse. Wenn wir die Handlungen anderer persönlich nehmen und unsere Emotionen unkontrolliert ausdrücken, kann dies zu Streit und Spannungen in unseren Beziehungen führen.
Erwartungshaltung und Enttäuschung:
Wir entwickeln möglicherweise unrealistische Erwartungen an andere, wie sie uns behandeln sollten, und sind dann enttäuscht, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden.
Manipulation und Ausnutzung: Menschen, die unsere emotionale Abhängigkeit erkennen, könnten versuchen, uns zu manipulieren oder auszunutzen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
Negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit:
Erhöhtes Risiko für psychische Probleme: Langfristig kann die ständige Abhängigkeit von externer emotionaler Anerkennung zu Angststörungen, Depressionen, geringem Selbstwertgefühl und anderen psychischen Problemen führen.
Stress und Erschöpfung sind wahrscheinlich. Der ständige Kampf, die Anerkennung anderer zu gewinnen oder negative Gefühle abzuwehren, die durch andere ausgelöst werden, kann zu chronischem Stress und emotionaler Erschöpfung führen.
Behinderung des persönlichen Wachstums:
Vermeidung von Verantwortung: Wir neigen möglicherweise dazu, andere für unsere Gefühle verantwortlich zu machen, anstatt die Verantwortung für unsere eigenen emotionalen Reaktionen zu übernehmen.
Mangelnde Selbstreflexion:
Wir beschäftigen uns weniger mit unseren eigenen inneren Prozessen und Bedürfnissen, da unser Fokus stark auf den Handlungen anderer liegt.
Die emotionale Intelligenz ist eingeschränkt. Wir lernen nicht, unsere eigenen Emotionen zu verstehen, zu regulieren und konstruktiv auszudrücken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Abgabe der Macht über unsere Gefühle an andere uns in eine passive, reaktive und verletzliche Position bringt. Es untergräbt unser Selbstwertgefühl, beeinträchtigt unsere Beziehungen und kann schwerwiegende Folgen für unsere psychische Gesundheit haben. Die Entwicklung von emotionaler Unabhängigkeit und die Übernahme der Verantwortung für unsere eigenen Gefühle sind entscheidende Schritte für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben.
Lösungen:
Es ist ein sehr häufiges und oft schwieriges Problem, wenn andere Menschen zu viel Macht über die eigenen Gefühle haben. Es kann sich anfühlen, als wäre man eine Marionette an den Fäden anderer. Aber es gibt viele Dinge, die du tun kannst, um diese Dynamik zu verändern und mehr Kontrolle über deine eigenen Emotionen zu gewinnen.
Hier sind einige wichtige Schritte und Strategien:
Selbstwahrnehmung entwickeln:
* Beobachte deine Reaktionen: Achte genau darauf, in welchen Situationen und bei welchen Menschen du besonders stark emotional reagierst. Welche spezifischen Gefühle werden ausgelöst?
* Identifiziere deine emotionalen Auslöser: Was genau tun oder sagen diese Menschen, das diese Gefühle in dir hervorruft? Sind es bestimmte Worte, Verhaltensweisen oder auch nonverbale Signale?
* Verstehe deine Muster: Gibt es wiederkehrende Muster in deinen emotionalen Reaktionen?
Reagierst du in ähnlichen Situationen immer ähnlich?
* Führe ein Gefühlstagebuch: Das kann dir helfen, deine Emotionen und die damit verbundenen Auslöser besser zu verstehen.
Grenzen setzen:
* Erkenne deine Grenzen: Was ist für dich akzeptabel und was nicht? Wo fühlst du dich unwohl, respektlos behandelt oder emotional überfordert?
Kommuniziere deine Grenzen klar und deutlich: Teile den anderen Menschen auf respektvolle Weise mit, was du brauchst und was du nicht länger tolerieren wirst. Das kann schwierig sein, ist aber entscheidend.
* Lerne "Nein" zu sagen: Es ist in Ordnung, Anfragen abzulehnen, die deine Grenzen überschreiten oder dich emotional belasten.
* Sei konsequent: Wenn du eine Grenze gesetzt hast, halte dich daran. Sonst lernen andere, dass deine Grenzen nicht ernst zu nehmen sind.
Die Verantwortung für deine Gefühle übernehmen:
* Erkenne, dass deine Gefühle deine sind: Auch wenn andere etwas tun oder sagen, das dich verletzt oder aufregt, sind deine emotionalen Reaktionen letztendlich deine eigene Verantwortung.
* Vermeide Schuldzuweisungen: Es ist wenig hilfreich, anderen die Schuld für deine Gefühle zu geben. Konzentriere dich stattdessen darauf, wie du mit deinen Emotionen umgehen kannst.
* Finde gesunde Wege, mit deinen Gefühlen umzugehen: Anstatt deine Gefühle zu unterdrücken oder dich von ihnen überwältigen zu lassen, lerne, sie anzunehmen, zu verarbeiten und auf gesunde Weise auszudrücken.
Distanz und Schutz suchen:
* Begrenze den Kontakt: Wenn bestimmte Menschen dich ständig emotional negativ beeinflussen, kann es hilfreich sein, den Kontakt zu ihnen zu reduzieren oder zumindest bewusster zu gestalten.
Schaffe emotionalen Abstand: Auch wenn du den Kontakt nicht vermeiden kannst, kannst du lernen, emotional distanzierter zu bleiben und dich nicht so stark von ihren Worten und Taten beeinflussen zu lassen.
* Umgib dich mit positiven Einflüssen: Suche die Gesellschaft von Menschen, die dich unterstützen, aufbauen und dir guttun.
Selbstmitgefühl und Selbstliebe praktizieren: (siehe Link Selbstfürsorge)
* Sei freundlich zu dir selbst: Akzeptiere, dass du nicht perfekt bist und dass es in Ordnung ist, verletzlich zu sein.
* Kümmere dich um dein Wohlbefinden: Achte auf deine körperliche und seelische Gesundheit durch ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung.
* Tue Dinge, die dir Freude bereiten: Nimm dir Zeit für Hobbys und Aktivitäten, die dir Energie geben und dich stärken.
Deine Denkweise überprüfen:
* Hinterfrage deine Gedanken: Sind deine Gedanken über die Situationen und die Menschen realistisch und hilfreich? Oder gibt es negative Denkmuster, die deine emotionalen Reaktionen verstärken?
* Verändere negative Gedanken: Versuche, negative Gedanken in positivere oder neutralere umzuwandeln.
* Konzentriere dich auf das, was du kontrollieren kannst: Du kannst nicht kontrollieren, was andere tun oder sagen, aber du kannst kontrollieren, wie du darauf reagierst.
Professionelle Hilfe in Betracht ziehen:
* Psychotherapie: Ein Therapeut oder eine Therapeutin kann dir helfen, die Ursachen für deine emotionalen Abhängigkeiten zu verstehen, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln und deine Selbstsicherheit zu stärken. (Zu Thema Selbstsicherheit und emotionale Abhängigkeit, habe ich extra Workshops ausgearbeitet)
Es ist ein Prozess, mehr Kontrolle über deine Gefühle zu gewinnen, und es braucht Zeit und Übung. Sei geduldig mit dir selbst und feiere kleine Erfolge auf dem Weg dorthin. Du hast das Potenzial, dein emotionales Wohlbefinden selbst in die Hand zu nehmen.